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Automobilwettfahrt Paris–Rouen am 22. Juli 1894 - Die Geburt des Motorsports vor 125 Jahren: Von Beginn an eng mit Mercedes-Benz verbunden

Beim ersten Automobilwettbewerb der Welt von Paris nach Rouen am 22. Juli 1894 über 126 Kilometer erhalten Wagen mit Daimler-Motoren den geteilten ersten Preis. Ein Fahrzeug von Benz nimmt ebenfalls erfolgreich teil und wird mit dem fünften Preis geehrt.

Erste Automobilwettfahrt von Paris nach Rouen, 22. Juli 1894. Der Peugeot von Albert Lemaître (Startnummer 65), auf dem linken Rücksitz Adolphe Clément. Der Peugeot mit nach Daimler-Lizenz gefertigtem Motor geht auf Position zwei als erster Wagen mit Verbrennungsmotor ins Ziel und wird mit dem geteilten ersten Preis ausgezeichnet.

Großer Preis von Frankreich, 3. Juli 1938: Mercedes-Benz erzielte mit dem Rennwagen W 154 einen Dreifachsieg (Manfred von Brauchitsch – Rudolf Caracciola – Hermann Lang).

Mercedes-Benz Rennsportwagen 300 SL (W 194), Start zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans, 1952. Beim legendären „Le-Mans-Start“ laufen die Fahrer von ihren markierten Plätzen zu den gegenüberliegenden Wagen. Das zweite Fahrzeug von vorn mit der Startnummer 21 ist der spätere Siegerwagen von Hermann Lang und Fritz Rieß. Ganz vorn der 300 SL mit der Startnummer 20 von Theo Helfrich und Helmut Niedermayr, die als Zweitplatzierte ins Ziel kommen. Foto aus dem Jahr 1952.

Erste Automobil-Wettfahrt von Paris nach Rouen, 22. Juli 1894: Émile Roger, der erste Auslands-Vertriebspartner für Benz-Fahrzeuge, kommt auf einem Benz Vis-à-Vis 3 PS auf Position 14 ins Ziel und wird mit dem fünften Preis ausgezeichnet. Zeichnung von Hans Liska aus dem Jahr 1960.

Daimler Zweizylinder-V-Motor, 1889. Studioaufnahme.

Formel 1 - Mercedes-AMG Petronas Motorsport, Großer Preis von Frankreich 2019. Lewis Hamilton

Benz Vis-à-Vis, Produktionszeit 1893 bis 1899. Mit der Konstruktion einer funktionstüchtigen Achsschenkellenkung ist für Benz ab 1893 der Weg frei zu vierrädrigen Fahrzeugen. Die ersten Fahrzeuge mit der neuen Lenkung sind die Modelle Victoria und Vis-à-Vis.

Jeder moderne Rennsieg im Zeichen des Mercedes-Sterns ist auch ein Echo des ersten Automobilwettbewerbs der Welt – der Automobilwettfahrt von Paris nach Rouen am 22. Juli 1894. Damals vor 125 Jahren beginnt auch die Geschichte des Motorsports von Mercedes-Benz: Den ersten Preis erhalten Fahrzeuge mit Daimler-Motoren der Hersteller Panhard & Levassor sowie Peugeot, und ein Benz Vis-à-Vis von Émile Roger erhält den fünften Preis.

Stuttgart. Wer wird gewinnen im sportlichen Wettkampf der Fahrer und Automobile? Die Frage steht im Kern jedes packenden Rennens: In der Formel 1, wo Mercedes-AMG Motorsport in der Weltmeisterschaft seit Jahren Maßstäbe setzt. Und in neuen Formaten wie der vollelektrischen Rennserie Formel E, wo das Mercedes-Benz EQ Formel E Team in der kommenden Saison mit dem neuen EQ Silver Arrow 01 antritt. Auch in Rallye, Langstreckenrennen, DTM oder Kundensport: In jedem Sieg schwingt der Geist des Motorsports aus dem Willen zum Wettbewerb mit. Die Stuttgarter Marke feiert 2019 mit dem Jubiläum „125 Jahre Motorsport von Mercedes-Benz“ diesen Spirit von 1894 und trägt ihn mit jedem weiteren Motorsporterfolg in die Zukunft.

Ein neuer Sport wird geboren

Wer wird gewinnen? Das fragen sich auch die Massen an diesem schönen Sommertag, dem 22. Juli 1894, im Pariser Stadtteil Neuilly-sur-Seine: Eine Stunde noch, dann startet die Wettfahrt für Automobile über 126 Kilometer nach Rouen. Es ist der erste Wettbewerb dieser Art überhaupt in der gerade einmal acht Jahre alten Geschichte des Kraftwagens mit Verbrennungsmotor. Paris–Rouen ist kein reines Rennen auf Zeit, sondern ein Wettbewerb um Zuverlässigkeit und Alltagstauglichkeit. Gewinnen soll das Fahrzeug, das am besten die Kriterien erfüllt, „ohne Gefahr zu benutzen, leicht zu bedienen und nicht zu teuer im Betrieb“ zu sein („être sans danger, aisément maniable pour les voyageurs et de ne pas coûter trop cher sur la route“). So hat es die Zeitung „Le Petit Journal“ festgelegt, Ausrichterin dieses ersten Wettbewerbs Paris–Rouen. Das Boulevardblatt ist ein Medium mit gewaltiger Reichweite, seine Auflage beträgt mehr als eine Million Exemplare.

Pierre Giffard, sportbegeisterter Herausgeber von „Le Petit Journal“, schreibt den Zuverlässigkeitswettbewerb für pferdelose Wagen im Dezember 1893 aus, und er wird auch zum Kampf der Systeme. Paris–Rouen gehört zu einer Reihe von publikumsträchtigen Sportereignissen, die das Werbegenie Giffard in den 1890er-Jahren ersinnt – unter anderem auch das Fahrradrennen Paris–Brest 1891 und den ersten Marathon von Paris im Jahr 1896. Und auch wenn die Geschwindigkeit der Automobile nicht allein über den Sieg entscheidet, so ist diese Fahrt doch ganz klar ein sportlicher Wettkampf. Am kommenden Tag wird die Zeitung „Le Matin“ dem Wettbewerb daher auch hellsichtig die Gründung „eines neuen Sports“ („un sport nouveau“) zuschreiben. Und dieser Sport begeistert – rund 30.000 Menschen verfolgen 1894 den Start in Paris. Das passt zum großen Interesse, das insbesondere in Frankreich und Großbritannien dem Automobil entgegengebracht wird.

Um 7 Uhr stellen sich die 21 Starter mit ihren Wagen an der Porte Maillot auf, nahe dem Bois de Boulogne. Wie schon an den drei Tagen vorher, die von Qualifikations- und Testfahrten geprägt sind, bestaunt die Menge neugierig die Fahrzeuge ganz verschiedener Art: Vom Dampftraktor reicht das Feld bis zu modernen Automobilen mit Motoren nach Daimler-Lizenz (zusammen sind es neun Fahrzeuge) und einem Benz Vis-à-Vis, der von Émile Roger gefahren wird, dem französischen Importeur von Benz & Cie. Insgesamt starten 15 Automobile mit Verbrennungsmotor und sechs Dampfwagen. Ins Ziel kommen 17 Fahrzeuge.

Pünktlich um 8:01 Uhr geht der Dampftraktor des Grafen de Dion mit seinem einachsigen Passagieranhänger im Schlepp auf die Strecke. Die restlichen Fahrzeuge starten im Abstand von jeweils 30 Sekunden auf die von schlechten Straßenverhältnissen geprägte Route.

Zum Publikum am Straßenrand kommen die Zuschauer auf der Route selbst: Die Teilnehmer der Wettfahrt werden vor allem zu Beginn von zahlreichen Rad- und Autofahrern begleitet. Auch Automobilpionier Gottlieb Daimler und sein Sohn Paul sind mit dem Automobil beim Start dabei. Zwei Jahrzehnte später erinnert sich Paul Daimler in einem Artikel, der in der „Allgemeinen Automobil-Zeitung“ erscheint, an die Eindrücke: „Wir selbst begleiteten im Wagen das Rennen. Es war ein eigenartiges Schauspiel, diese so grundverschiedenen Wagentypen sich in Geschwindigkeit messen zu sehen: die Heizer der schweren Dampfwagen schweißtriefend, von Ruß überzogen, schwer arbeitend mit Aufschütten von Brennmaterial, die Fahrer der kleinen Dampfdreiräder, dauernd den Druck und Wasserstand im kleinen, kunstvoll gefügten Röhrenkessel beobachtend und die Ölfeuerung regulierend, und in Gegensatz dazu die Fahrer der Benzin- und Petrolwagen ruhig auf dem Lenkersitz, hie und da einen Hebel betätigend, wie nur rein zum Vergnügen fahrend – ein ganz eigenartiger Vergleich und mir zeitlebens unvergesslich.“

Wettfahrt als Sport und Medienphänomen

Als erster Teilnehmer kommt nach 5 Stunden und 40 Minuten der De Dion-Bouton Dampftraktor des Grafen Jules-Albert de Dion mit einachsigem Passagieranhänger ins Ziel. Allerdings erfüllt das Fahrzeug nicht alle Bedingungen der Ausschreibung. Der mit 5.000 Franc dotierte Hauptpreis „Prix du Petit Journal“ wird daher unter den Herstellern Peugeot und Panhard & Levassor aufgeteilt. Sie gehen wenige Minuten nach de Dion in Rouen ins Ziel und erfüllen die Ausschreibung mit ihren viersitzigen Automobilen optimal. Beide Fahrzeuge werden von einem Daimler-Zweizylindermotor in V-Form angetrieben, der rund 2,6 kW (3,5 PS) leistet und von Panhard & Levassor in Lizenz gebaut wird.

Vier weitere Preise stiftet Hippolyte Auguste Marinoni, der Besitzer des „Le Petit Journal“. Die Preise zwei und drei gehen an Dampfwagen – das zeigt, wie intensiv der Wettbewerb zwischen den verschiedenen Antriebsformen damals ist. Den vierten Preis teilen sich zwei Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Der fünfte Preis, dotiert mit 500 Franc, geht an den Ingenieur Émile Roger mit seinem Benz Vis-à-Vis, den ein 2,2 kW (3 PS) starker, liegend eingebauter Einzylindermotor antreibt.

Wegmarke für die Automobilität

Die Geburtsstunde des Motorsports 1894 ist auch eine herausragende Wegmarke der Emanzipation der neuen Mobilitätsform Automobil. Unter anderem erinnert 1899 der „Almanach des Sports“ an die fünf Jahre zuvor stattfindende Wettfahrt. Das Jahrbuch schreibt über das große mediale Echo der „Paris–Rouen“: „Die ganze Presse, politisch und wissenschaftlich, hat wie ein gut zusammengesetzter und erprobter Chor eine dithyrambische Hymne angestimmt auf dieses neue Gestirn, die Fee Automobil“ („Tout la presse, politique et scientifique, entonna comme un chœur bien stylé, bien entrâiné, un hymne dithyrambique en l’honneur de l’astre nouveau, la fée Automobile“).

Die französische Zeitung „Le Figaro“ erinnert ebenfalls am 9. Dezember 1904 in ihrer Berichterstattung zur Eröffnung des siebten Automobilsalons in Paris unter der Überschrift „Zehn Jahre später“ („Dix ans après“): Die Wettfahrt Paris–Rouen 1894 sei „die erste Offenbarung des Automobils“ gewesen („la première manifestation automobile“).

Das Magazin „La Vie au Grand Air: Revue illustrée de tous les sports“ führt am 29. Juni 1907 anlässlich des Grand Prix von Frankreich die Tradition des Motorsports auf „Paris–Rouen 1894“ zurück und veröffentlicht eine Erinnerung von Pierre Giffard an die von ihm ausgerichtete Wettfahrt.

Schließlich dient die Geburtsstunde des Motorsports sogar als Messlatte für die wissenschaftliche Einordnung der Leistungssteigerung im Automobilbau: Georges Forestier, Generalinspekteur der Brücken und Chausseen und Professor für Straßenbau an der „École nationale des ponts et chaussées“, fasst am 22. Juli 1899 und somit exakt fünf Jahre nach der Wettfahrt Paris–Rouen in der Fachzeitschrift „Le Génie Civil“ zusammen: „Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei der Wettfahrt Paris–Rouen (1894) bei ziemlich genau 21 km/h, bei der Wettfahrt Paris–B ordeaux 1899 bei 48,2 km/h.“ („La vitesse moyenne croit presque régulièrement de 21 kilom. à l’heure, dans la course Paris–Rouen (1894), à 48,20 kilom. à l’heure dans la course Paris–Bordeaux (1899).“) Auf dieser Strecke von Paris nach Bordeaux findet bereits 1895 das erste Automobilrennen im modernen Sinn statt, bei dem es nur auf Geschwindigkeit ankommt.

Höhepunkte in 125 Jahren Motorsport von Mercedes-Benz

In Frankreich erzielte Erfolge gehören immer wieder zu den Höhepunkten in 125 Jahren Motorsport von Mercedes-Benz:

  • 1901 wird der Markenname Mercedes aus dem Motorsport geboren, im Besonderen aus der Rennwoche von Nizza, die der Mercedes 35 PS dominiert.
  • 1908 siegt Christian Lautenschlager auf Mercedes vor zwei Rennwagen von Benz im Großen Preis von Frankreich in Dieppe.
  • 1914 feiert das Mercedes-Team einen Dreifachsieg beim Großen Preis von Frankreich in Lyon.
  • In der Ära der ersten Mercedes-Benz Silberpfeile (1934 bis 1939) siegt die Stuttgarter Marke unter anderem in den Großen Preisen von Frankreich 1935 und 1938 (Reims) und den Großen Preisen von Pau 1938 und 1939.
  • 1952, im Jahr des Wiedereinstiegs von Mercedes-Benz in den Rennsport nach dem Zweiten Weltkrieg, siegt der 300 SL Rennsportwagen (W 194) im 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
  • 1954 markiert der Doppelsieg des neuen Formel-1-Rennwagens W 196 R im Großen Preis von Frankreich die Rückkehr der Silberpfeile in den Grand-Prix-Sport.
  • Vor 30 Jahren gewinnt Mercedes-Benz das 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit einem überragenden Doppelsieg des Sauber-Mercedes C 9.
  • Den Großen Preis von Frankreich 2019 der Formel 1 gewinnt Mercedes-AMG Rennfahrer Lewis Hamilton vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas.

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