Dauerausstellung "Bulli Klassik Tour" von Volkswagen in Hannover. Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen
Dauerausstellung "Bulli Klassik Tour": Zwei VW T1 Sambabus (beide Baujahr 1963). Foto: Auto-Medienportal.Net/Volkswagen
„Moosi“, „Henrik der Rote“ und „Samba“ sind nur drei der liebevollen Spitznamen, die die
kultigen Ausstellungsstücke tragen. Sie und rund 100 weitere Exponate aus sechs
Modellgenerationen sind Teil der Dauerausstellung „Bulli Klassik Tour“, die Volkswagen in
Hannover, dem Standort des Nutzfahrzeugwerkes, zusammengestellt hat. Hinter den
Preziosen stecken oft einzigartige, teils kuriose Geschichten. Erste Industrieroboter,
Zeitzeugenvideos und historische Filmaufnahmen sorgen für eine lebendige Zeitreise in
der Lagerstraße im Stadtteil Linden.
"Weiß-rot war die erste Originallackierung des Samba-Bulli“, erinnert sich der 84-jährige
Gerhard Mogwitz, als er mit einem gezielten Griff die rechte obere Ecke der Gummileiste
von der Front löst. „Hierrunter haben wir früher die Chromschienen in der Karosserie
verschraubt“, sagt der langjährige Mitarbeiter von Volkswagen Nutzfahrzeuge und deutet
dabei auf eine darunter versteckte Schraube. Zum ersten Mal vorgestellt wurde das
Sondermodell „Samba“ im April 1951 in Frankfurt, auf der ersten internationalen
Automobilausstellung (IAA) nach dem zweiten Weltkrieg. Neben der zweifarbigen
Lackierung und den Chromleisten, die die verschiedenfarbigen Bereiche trennen, wartete
der Samba damals mit Chromradkappen und einem polierten VW-Emblem an der Front
auf.
Der bei Gerhard Mogwitz und einer riesigen internationalen Fangemeinde beliebte Samba-
Bus ist ein Beispiel für die Vielfalt der Ausstellung. Hinter jedem Fabrikat steckt eine ganz
eigene Geschichte. Sei es durch die vielseitigen Einsatzzwecke, die herausragende
wirtschaftliche Bedeutung für das Deutschland der Nachkriegszeit oder die liebevollen Anund
Umbauten der Besitzer. Die neuinstallierte Dauerausstellung ist laut Udo Hitzmann,
dem Leiter des Transporterwerks von VW in Hannover, gleichfalls „eine Hommage an
unsere Mitarbeiter und lebhafter Treffpunkt für Liebhaber“. Die mehr als 60-jährige
Erfolgsgeschichte wird der Öffentlichkeit in diesem Rahmen dauerhaft erlebbar gemacht
und stetig um besondere Exponate erweitert.
Dass die „überfällige Dauerausstellung“ des Erfolgsmodells zum Publikumsmagneten
wird, steht für Gerhard Mogwitz außer Frage. Viele der auf rund 7000 Quadratmetern
Ausstellungsfläche geparkten Busse können für Hochzeiten, Oldtimerrallyes oder ähnliche
Anlässe gemietet werden.
Zu besichtigen ist die Bulli-Parade jeden Mittwoch um 11 Uhr und um 14 Uhr. Eine
Voranmledung ist notwendig. Tickets gibt es über das Veranstaltungsportal
www.eventim.de und die Bestellhotline 01806/570070. (ampnet/oa)