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James Bond und seine Autos: Vollgas bis zur inszenierten Verschrottung

Bond-Ausstellung in London: Aston Martin V8 Volante und Cello-Schlitten aus „Der Hauch des Todes“ (1987). Foto: Auto-Medienportal.Net/London Film Museum

Bond-Ausstellung in London: Motorräder aus „Skyfall“ (2012“, „Der Morgen stirbt nie“ (1997) und „Golden Eye“ (1995). Foto: Auto-Medienportal.Net/London Film Museum

Bond-Ausstellung in London: Lotus Espri S1 Wet Nellie aus „Der Spion, der mich liebte“ (1977). Foto: Auto-Medienportal.Net/London Film Museum

Bond-Ausstellung in London: Little Nellie aus „Man lebt nur zweimal“ (1967). Foto: Auto-Medienportal.Net/London Film Museum

James-Bond-Ausstellung in London. Foto: Auto-Medienportal.Net/London Film Museum

James-Bond-Ausstellung in London: „Girl Power“-Bereich. Foto: Auto-Medienportal.Net/London Film Museum

Bond-Ausstellung in London: Aston Martin V12 Vanquish und Bombardier MX Z-Rey Sky-doo „Stirb an einem anderen Tag“ (2002). Foto: Auto-Medienportal.Net/London Film Museumt zu Bild 7

Bond-Ausstellung in London: Aston Martin DB 5 aus „Golden Eye“ (1995). Foto: Auto-Medienportal.Net/London Film Museum

Der berühmteste Geheimagent der Welt ist im Nebenberuf Werbebotschafter. James Bond und Aston Martin gehören zusammen, so die landläufige Meinung. Die Tatsachen sehen anders aus. Das belegt eine Ausstellung in London, die nicht nur eine Reihe von Autos anderer Marken zeigt, sondern auch Flug- und Tauchmaschinen, dazu eine Fülle technischer Spielereien, die der Spion in seinen 24 Filmen nutzte. Heil überstanden nur wenige davon die Dreharbeiten.

Das Weltrekord-Auto ist ein Wrack. Nur mit Mühe ist an dem völlig zerbeulten Coupé zu erkennen, dass es sich einmal um einen Aston Martin DBS handelte. Die einzigartige Leistung, die es in dem Film „Casino Royale“ 2006 vollführte, bestand darin, sich in der Luft siebendreiviertel Mal um die Längsachse zu drehen, bevor es wieder auf den Rädern landete. Stuntman Adam Kirley blieb am Steuer nichts anderes übrig, als elf quälend lange Sekunden zu warten, bis das Fahrzeug wieder zur Ruhe kam.

Auch wenn angesichts des spektakulären Stunts der Verdacht aufkommen könnte, ein hektisches Ausweichmanöver führe bei einem DBS unweigerlich zum Überschlag, verfehlte die Einstellung ihre Wirkung nicht. Niemals zuvor war es gelungen, einen Pkw kontrolliert in so heftige Schraubenbewegungen zu versetzen und dabei zu filmen. Der Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde war der Lohn. Dabei hatte es zunächst ausgesehen, als würde nichts aus dem Show-Crash.

Die Idee, den Wagen mittels einer schrägen Rampe zu der Flugübung zu veranlassen, erwies sich als nicht tauglich. Deshalb wurde unter James Bonds Fahrersitz ein massiver Stahlstempel installiert, der sich durch Pressluft schlagartig ausfahren und per Knopfdruck aktivieren ließ. Der Rest war geschickte Schnitt-Technik.

Das und viel mehr erfährt der Besucher der Ausstellung „Bond in Motion“, die als „größte offizielle Sammlung von Original James-Bond-Fahrzeugen“ tituliert ist. Der Begriff Fahrzeuge beschreibt das zu Sehende allerdings nur unvollkommen, denn unweit des DBSWracks ist zum Beispiel auch die Abendgarderobe zu sehen, die Bond alias Daniel Craig bei dem Unfall angeblich trug und deren Hemdkragen von reichlich Filmblut durchtränkt ist.

Die inszenierte Verschrottung von Automobilen ist von jeher unverzichtbarer Bestandteil jeden Bondfilms. In den sechziger Jahren traf es in erster Linie die Verfolger des Agenten, der Aston Martin DBS war beim aktuellen Chefspion gleich zweimal Objekt der Zerlegung. In „Ein Quantum Trost“ glückte dem Agenten die Flucht ohne Fahrertür. Auch dieser Wagen, amtliches Kennzeichen „72 GH 3LD“ ist in der Ausstellung zu sehen. Heil blieb dagegen das Cabriolet Sunbeam Alpine, das Sean Connery im Film „James Bond Dr. No“ steuerte.

Das war auch ganz gut so, denn das Auto war nur geliehen. Zwar existiert es nicht mehr, jedoch belegt ein einzigartiges Dokument seinen Einsatz. Die Produktionsfirma hatte es sich von einer privaten Besitzerin besorgt und zahlte zehn Pfund Sterling pro Drehtag als Miete. Eine vergilbte Schreibmaschinenseite, fein säuberlich in einem Glasrahmen fixiert, bekräftigt die Abmachung der Vertragspartner.

Mehrere Jahre hat es gedauert, die Ausstellungsobjekte in dieser Form zusammen zu tragen. Ein Teil der Exponate stammt aus dem Archiv der Film-Produktionsfirma, ein anderer von der Ian-Fleming-Stiftung, weitere aus privater Hand. Den Wert der Objekte abzuschätzen, fällt selbst der Ausstellungsleitung schwer. Sie verweist auf die millionenschweren Versteigerungserlöse, die einzelne Fahrzeuge zuletzt erzielten.

Bekanntlich ist der Agent nicht nur auf der Straße schier unbezwingbar, sondern auch zu Wasser und in der Luft. „Little Nellie“, jener Ein-Mann-Helikopter, der in „Man lebt nur zweimal“ die Bösewichte mit Luft-Luft-Raketen bekämpft, hängt frei schwebend im Eingangsbereich des Museum im Stadtteil Covent Garden. Direkt darunter ein echtes Schwergewicht. Der Rolls-Royce Phantom III, der in „Goldfinger“ schweizerische Passstraßen erklimmt. Man fragt sich unwillkürlich, wie das Drei-Tonnen-Monstrum wohl seinen Weg ins Souterrain des Hauses an der Wellington Street gefunden hat. Die Antwort gibt eine gelb lackierte Ketten-Winde, die über dem Foyer des Museums hängt.

Schlendert man durch 55 Jahre im Geheimdienst ihrer Majestät und 24 Filme darüber, offenbart sich nicht nur der nie versiegende Einfallsreichtum von Drehbuchsautoren, Regisseuren und Filmarchitekten wie dem legendären Ken Adam, sondern auch die technische Brillanz, mit der noch so absurd erscheinende Sequenzen überzeugend ins Szene gesetzt wurden: Der Aston Martin V8 mit Kufen für den Schneeeinsatz, der ikonenhafte DB5 mit Raketenwerfer, der in „Skyfall“ in Flammen aufging. Natürlich nicht in Wirklichkeit, sondern nur als originalgetreues 1:3-Modell. Der submarine Lotus Esprit musste für die Aufnahmen unter Wasser von Taucherhänden angeschoben werden. Der BMW Z8 („Die Welt ist nicht genug“) ist nicht zersägt, sondern in einem Stück vorhanden, das fliegende Rennboot Glastron GT-50 („Leben und sterben lassen“) zeigt eine Beule auf dem Vorschiff, 17 weitere Boote gleichen Typs überlebten die Dreharbeiten nicht.

Ergänzt wird die Ausstellung durch ein gewaltiges Aufgebot so genannter Gadgets, technischen Spielereien, die dem Agenten seine unmöglichen Missionen erst ermöglichen sollten. Schieß- und Klettervorrichtungen, der Raketen-Rucksack („Stirb an einem anderen Tag“) oder das ballonbereifte Dreirad Honda ATC 90 („Diamantenfieber“) zelebrieren den Mythos von der hochtechnisierten Agentenjagd. Storyboards an den Wänden, comic-hafte Illustrationen für Einstellungen und Drehfolgen, veranschaulichen die Ideen von Autoren und Technikern für die filmische Umsetzung bestimmter Inhalte.

Der Besucher – auch wenn er beständiger Konsument von Bond-Filmen sein sollte – tut sich schwer, ein Vehikel oder eine technische Vorrichtung zu benennen, die in dieser Sammlung nicht vertreten ist. Doch halt! Das weiße Toyota GT 2000 Cabriolet aus „Man lebt nur zweimal“ ist nicht dabei. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bond-Autos ist es nie im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs gewesen. Und auch Akiko Wakabayashi, die seinerzeitige Darstellerin des Bond-Girls, ist den Wagen nie gefahren – sie hatte keinen Führerschein. (ampnet/ab)

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