Künstler und Picasso-Freund Nicolas Barrera, in der Ukraine geboren, lebte unter anderem auch in Weil am Rhein, wo er auch starb. Was mögen in dem Bulli wohl für Kunstwerke entstanden sein? Ha! Z.B. die Münsterländer Winterlandschaften. Und wieviel südfranzösischen Rotwein trank er mit Picasso? Foto: Archiv/Krampol-Oldtimer.de
Der Schein trügt. Wie so oft. Für Krampol-Oldtimer begann ein regelrechtes Puzzle-Spiel mit den vielen Teilen aus Kisten, Kartons und Tüten .... Foto: Krampol-Oldtimer.de
Zurück vom Lackieren konnte nun endlich mit dem Einbau der Puzzle-Teile begonnen werden. Foto: Krampol-Oldtimer.de
Wie so oft in Restaurierbetrieben, fing alles mit einem Anruf an. Na, es sollte um die Restauration eines VW T1 Busses gehen, also nichts Besonderes wohl. Dachte man zunächst bei Krampol-Oldtimer im südhessischen Eppertshausen.
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"Einer von vielen" wäre vielleicht der falsche Wortlaut, aber der T1 wäre definitiv nicht der erste VW Bus bei Krampol gewesen. Als das Team zur Besichtigung vor Ort in einem Dorf mit wenigen hundert Einwohnern eintraf, versprach die Fassade des Gemäuers ein gewisses "Scheunenfund-Feeling".
Und tatsächlich: Es öffneten sich die Türen zu einer beeindruckenden Sammlung von spannenden VW-Modellen!
Unter anderem auch der etwas zerpflückt aussehende T1. Er hatte definitiv schon bessere Zeiten erlebt.
Sein Innenleben lag auf einem Haufen in der anderen Ecke des Gemäuers und sah wenig vielversprechend aus. Es wirkte alles wie dieses typische vergessene Oldtimer-Projekt das man mal angefangen, aber dann irgendwann wieder vergessen hatte.
Als der wirklich sympathische Besitzer jedoch anfing über die Geschichte des Wagens zu erzählen, musste auch das erfahrene Krampol-Team sich erst einmal hinsetzen. Sie standen vor einem echten "Pablo Picasso"! Nun, auch wenn alle aus dem Team im Kunstunterricht eher im hinteren Notenfeld angesiedelt waren, so wussten sie doch wer dieser Mensch war.
Es wurde sogar noch besser! Nicht nur Picasso sondern auch der Künstler und Picassos Freund, Nicolas Barrera, haben zusammen den T1 Westfalia als "rollendes Atelier" genutzt und dort Ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Damit Sie auch im Winter draußen Landschaften und ähnliches malen konnten, hatten Sie extra eine Standheizung verbaut.
Wie konnte jedoch gerade ein solch geschichtsträchtiger Wagen in Vergessenheit geraten und langsam aber sicher anfangen vor sich hin zu vegetieren?
Leider war der Grund derselbe, welcher häufig auftritt. Ein Restaurationsbetrieb hat mit den Arbeiten begonnen, diese jedoch nicht im Interesse des Wagens ausgeführt, wodurch es dann zu einem abrupten Stopp kam.
Zum Beispiel wurden die originalen Farbkleckse der Künstler, welche sich auf dem Armaturenbrett befanden, einfach mit Strahlmittel entfernt. So wurde dem Wagen leider ein Stück seiner beeindruckenden Geschichte genommen. Übrig bleiben nur Briefe und Fotos, die das Ganze belegen.
Krampol-Oldtimer hatte das Vergnügen den T1 so gut wie möglich original zu restaurieren und wieder auf die Straße bringen zu dürfen.
Nun, solche und ähnliche Geschichten erlebt man wohl nur in der faszinierenden Welt der Oldtimer.
Übrigens: Der VW T1 ist laut Typenschild ein Typ 23 und mit einer Westfalia-Ausstattung.
Die Erstzulassung war im Juli 1965.
Mehr Infos unter www.krampol-oldtimer.de