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1950er-Tankstelle eröffnet im Freilichtmuseum am Kiekeberg, 15.9.2019

Rosengarten-Ehestorf, 16. Juli 2019 –** Sie ist ein Symbol für den Aufbruch in das automobile Zeitalter: die Tankstelle in den 1950er Jahren. Am Sonntag, 15. September ab 14 Uhr, eröffnet das Freilichtmuseum am Kiekeberg eine 1950er-Tankstelle. Am Nachmittag gibt es regelmäßige Führungen, unter anderem durch Projektleiter Alexander Eggert, Architektin Theda Pahl und Museumsdirektor Stefan Zimmermann.

Das Freilichtmuseum hat die Tankstelle im Rahmen des Projekts „Königsberger Straße“ aufgebaut, das zeigt, wie sich das Leben in der Zeit von 1949 bis 1970 entwickelte. Museumsdirektor Stefan Zimmermann erläutert: „Die Tankstelle haben wir im Jahr 2018 aus Stade geholt. Wir versetzen sie in den Zeitschnitt von 1955 zurück – mit den charakteristischen Gasolin-Farben rot-weiß. Wir haben sie restauriert und mit passenden Werbeschildern und Einrichtungsgegenständen ausgestattet. In unserer ‚Königsberger Straße‘ verdeutlicht sie die großen Veränderungen, die sich durch den steigenden Individualverkehr während Wiederaufbau und Wirtschaftswunder auch auf dem Lande einstellten.“ Die Tankstelle ist das erste Gebäude, das in der neuen „Königsberger Straße“ fertiggestellt wird. Weitere fünf Gebäude – zwei Siedlungshäuser, ein Geschäftshaus ein Fertighaus und ein kleiner Bauernhof – werden bis 2023 aufgebaut.

Für das Freilichtmuseum am Kiekeberg ist die Stader Tankstelle ein Glücksfall. „Häufig wurden Tankstellen aus der Frühzeit abgerissen oder für neue Nutzungen stark umgestaltet“, erklärt Stefan Zimmermann. „In manchen Orten ist der besondere Wert der Gebäude erkannt worden: Sie stehen jetzt unter Denkmalschutz.“ In Stade endete der Tankbetrieb 1984. Die Anlage der Tankstelle wurde jedoch ohne gravierende Veränderungen bis 2018 verpachtet. „Die letzten Eigentümer, die Söhne des Tankstellenbesitzers, haben das Ensemble bewusst an unser Museum verkauft. Sie unterstützen persönlich die Translozierung“, sagt Stefan Zimmermann.

Die Geschichte der Tankstelle aus Stade
Die Tankstelle aus Stade, damals noch im selbständigen Dorf Campe gelegen, zeigt beispielhaft die Entwicklung von einer klassischen Dorfschmiede zu einer serviceorientierten, modern gestalteten Tankstelle. Schon in den 1910ern verkaufte Familie Mehrtens Benzin in der Schmiede an die wenigen Automobilisten. 1928 wurde, neben Schmiede und Wohnhaus, eine Dapolin-Pumpanlage (von der Deutsch-Amerikanischen Petroleumgesellschaft, später Esso) installiert. Sie bestand aus einer einfachen Zapfsäule, ungeschützt gegen Witterungseinflüsse, und wurde per Hand bedient. Das war damals sehr innovativ: Erst 1923 wurde Deutschlands erste öffentliche Pumpanlage in Hannover eröffnet.
Im Laufe der Jahre modernisierte der Besitzer die Tankstelle: 1932 erhielt sie ein Schutzdach, weitere Tanks kamen hinzu. Nachdem Esso 1953 die Tankanlage an die Deutsche Gasolin AG (später übernommen durch Aral) verkaufte, begann die moderne Zeit: Eine ausdrucksstarke, gleichförmige Architektur und charakteristische Farben des Mineralölkonzerns schufen eine hohe Wiedererkennbarkeit und symbolisierten die fortschrittsbegeisterte Zeit. So erhielt die Tankstelle 1954 ein über zehn Meter langes Flugdach, ein Tankwarthaus mit Kiosk und WC und zwei beidseitig befahrbare Tanksäulen. Gebaut wurde zeittypisch als Stahlkonstruktion, die jedoch die Anmutung eines Massivbaus erhielt – alles in den Gasolin-Farben rot und weiß gehalten. Anfang der 1960er erweiterte der Besitzer die Serviceleistungen: Er baute eine Pflegehalle, in der die Autos gewaschen, von innen geputzt und gegen Rost behandelt wurden.
1984 wurde der Tankstellenbetrieb eingestellt. Bis zum Schluss führte Besitzer Karl Mehrtens die Tankstelle als Bedienungstankstelle: Ein Klingelschlauch informierte ihn auch in seinem Wohnhaus, wenn neue Kunden an die Tanksäule fuhren.

Die „Königsberger Straße“
Mit dem Großprojekt „Königsberger Straße“ errichtet das Freilichtmuseum am Kiekeberg in den kommenden Jahren eine Baugruppe mit Gebäuden, die typisch für das Leben in der Nachkriegszeit sind und bis heute das Erscheinungsbild von Dörfern in ganz Deutschland prägen. „Die Umbrüche in dieser spannenden Zeit betreffen jeden Dorfbewohner“, sagt Museumsdirektor Stefan Zimmermann. „Wir stellen dar, wie Einheimische, aber auch Neubürger die Aufbauzeit erlebten.“ Das Freilichtmuseum am Kiekeberg baut sechs Gebäude mit entsprechender Einrichtung auf, legt Gärten und Straßen an. In ihnen zeigen Ausstellungen auch politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklungen in Deutschland. Bewohnergeschichten und Einzelschicksale aus der Zeit illustrieren besonders eindringlich die individuellen Auswirkungen. Das Museum wählte regionaltypische Gebäude mit aussagekräftigen Geschichten aus, die in gleicher Weise für die gesamtdeutsche Entwicklung stehen:

  • eine Tankstelle (Eröffnung 15.9.2019)
  • eine Ladenzeile mit sechs Geschäften,
  • ein Doppelhaus und ein Siedlungshaus,
  • einen Aussiedlerhof, ein landwirtschaftlicher Betrieb mit hohem Technisierungsgrad außerhalb des Dorfes,
  • ein Fertighaus als neuer Bautyp.

Finanzierung
Zahlreiche Förderer unterstützen das einmalige Projekt „Königsberger Straße“. Ihr Ziel ist es, die kulturellen Zeugen der unmittelbaren Nachkriegszeit für die Nachwelt zu erhalten und die Aufbauleistung darzustellen. Die „Königsberger Straße“ im Freilichtmuseum am Kiekeberg wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (Bund), das Land Niedersachsen, den Landkreis Harburg, den Förderfonds Hamburg/Niedersachsen der Metropolregion Hamburg, die Stiftung Niedersachsen, die Stiftung Hof Schlüter, die Niedersächsische Sparkassenstiftung, die Stiftung der Sparkasse Harburg-Buxtehude, den Lüneburgischen Landschaftsverband, die Klosterkammer Hannover, die Niedersächsische Bingo- Umweltstiftung und den Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg. Das Gesamtprojekt ist auf 6,14 Millionen Euro angelegt.

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